Liebe Schützenschwestern und -brüder, Freunde des Schützenvereins Bispingen, liebe Bispingerinnen und Bispinger,
„Früher war mehr Lametta!“ Dieser feinsinnige Spruch von LORIOT für Opa Hoppenstedt regt so manche Erinnerung an. Das nunmehr verpönte Lametta bügelte die sparsame und nachhaltige Hausfrau damals für spätere Verwendung und Schmuck wieder auf. Es werden adventliche und weihnachtliche Kindheitserfahrungen der 1950’er und 1960’er Jahre wach. Man glaubte noch an das Christkind, den Nikolaus und den Weihnachtsmann. Woher kamen nur die schlittenziehenden Rentiere? Die Vorfreude nach Geschenken und neugierigen Nachfragen stieg. Ja, es lag etwas in der kühlen Winterluft wie Weihnachtsgebäck und duftender Glühwein mit und ohne „Schuss“. Überall funkelte und glitzerte es und der Schnee ließ Weihnachten viel romantischer erscheinen.
Doch wieder zurück in das Hier und Jetzt: Der Ukrainekrieg tobt mit zunehmender Heftigkeit weiter. In Israel und im Gazastreifen und an anderen Orten ist Krieg. Menschenrechte werden weltweit mit den Füßen getreten. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Kinder verhungern. Hierzulande ist die Politik in chaotischer Auflösung begriffen, die Gewerkschaften sind in Aufruhr, das Verhalten und die Äußerungen einiger Spitzenpolitiker sind zumindest fragwürdig und in der Gesellschaft herrschen Existenzängste. Dazu kommen Anschläge auf unsere geliebten Volksfeste, sei es in Solingen oder nun in Magdeburg. All das, in einer Zeit die uns Besinnung und Frieden bringen soll?
Wie halten wir es da als Schützengemeinschaft? Als Schützenverein. Werden wir noch den Idealen gerecht, die unsere Vorgänger dazu veranlasst haben eine Schutzgemeinschaft zu gründen? Auch damals war Krieg und Elend unterwegs.
Unsere Vorfahren haben sich aufgerappelt, haben sich Mut zugesprochen und es ging wieder aufwärts. Im weiteren Sinne schufen unsere Gründer „mehr Lametta“. An der Schützentracht trugen die ehrgeizigen Schützen mehr Vereinsabzeichen, Wettkampf- und Erinnerungsorden, häufig vom Schützenvolk als „Lametta“ herabgewürdigt. Ja, früher war mehr Lametta. Und dennoch: Auch in der heutigen Zeit haben wir ein lebendiges Vereinsleben und wir durften gemeinsam ein faszinierendes und ereignisreiches Schützenjahr 2024 erleben, das gespickt war mit vielen Innovationen. Der Schützen-Stammtisch wurde ins Leben gerufen, wir haben uns an den einzigartigen Feierlichkeiten für 50 Jahre Gemeinde Bispingen beteiligt. Die Jugendabteilung ist aufgelebt und erfreut sich über einen guten Zuwachs. Unsere Sportschützen konnten beachtliche sportliche Erfolge bei nationalen Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene erzielen. Die zahlreichen geselligen und sportlichen Veranstaltungen, allen voran unser jährliches Schützenfest, wird Dank Eures mutigen und einheitlichen Beschlusses weiterentwickelt und fit für die Zukunft gemacht.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die in Verantwortung in und für unseren Verein stehen. Unserem König Markus zusammen mit seiner Königin Sabrina, dem geschäftsführenden Vorstand, dem erweiterten Vorstand, dem Hofstaat mit den Ehrendamen und dem Adjutanten, allen Funktionsträgern und allen, die für den Schützenverein Bispingen engagiert sind. Es ist Eure Hingabe und Euer Engagement, das unseren Verein ausmacht. Vergessen möchte ich auch nicht die zahlreichen Sponsoren und Unterstützer unseres Vereins. Allein der aktuelle Spendenstand von 8.455,00 EUR für unser Projekt „Toilettenumbau Schützenhaus“ zeigt die grandiose Unterstützung unseres Schützenvereins.
Wir, als Menschen, sind soziale Wesen. Keiner kann für sich allein leben, auch nicht mit dem Handy oder 100 000 Freunden in den sozialen Netzwerken. Wir benötigen soziale Nähe und einen positiven Kontakt zu unseren Mitmenschen. Lasst uns das beibehalten und weiter fördern und fordern.
Die Weihnachtszeit ist eine besondere Zeit des Jahres, in der die Welt in festlichem Glanz erstrahlt. Die Straßen und Häuser in Bispingen sind wieder reichlich mit Lichtern geschmückt. Es ist die Zeit, in der wir innehalten, uns Zeit für die Menschen nehmen, die uns am Herzen liegen, und gemeinsam die schönen Momente des Lebens genießen.
Es geht um das Miteinander, um das Lachen, das Teilen und das Geben. Vielleicht sind es kleine Geschenke, ein liebevolles Wort oder einfach ein paar Minuten des Zuhörens – es sind die Dinge, die das Herz erwärmen. In dieser Zeit dürfen wir uns an den einfachen Freuden erfreuen: an einem gemütlichen Abend zu Hause, an einem guten Gespräch, einem Spaziergang oder vielleicht bei dem ein oder anderem auch noch an dem Lametta am Weihnachtsbaum.
Möge diese festliche Zeit uns daran erinnern, wie wertvoll jeder Augenblick und wie wichtig es ist, füreinander da zu sein. Lasst uns die Wärme und das Licht der Weihnachtszeit in unser Herz lassen und das kommende Jahr mit Hoffnung und Zuversicht begrüßen.
Ich wünsche Euch, Euren Familien und Freunden eine schöne Weihnachtszeit, mit viel Lametta! und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2025.
Euer Präsident
Heiko Bockelmann